Mittwochs mache ich Sport.
Im Sportverein in unserer Nachbarschaft.
Im Eingangsbereich des Sport-Zentrums steht ein Regal mit vielen Informationsblättern.
Die Blätter informieren über die verschiedenen Sportangeboten meines Vereins.
Auf einem steht:
„IN☀️Sport. Für Menschen mit Behinderung“.
Da ich ein neugieriger Mensch bin und gleichzeitig Mutter eines behinderten Kindes, greife ich zu.
Auf der zweiten Seite des Faltblatts finde ich den folgenden Text:
InSport = Inklusion
Unsere Sportangebote sind für alle offen, die Spaß an der Bewegung haben und etwas für sich tun möchten.
So sind die Gruppen auf Ihre Bedürfnisse, unabhängig von dem Entwicklungsstand, zugeschnitten.
In den verschiedenen Angeboten wird viel gespielt, werden ohne Leistungsdruck verschiedene Sportarten und Bewegungsabläufe gelernt bzw. vertieft.
Jeder wird unabhängig, ob mit oder ohne geistiger und Mehrfachbeeinträchtigung, individuell gefördert.
Nach dem Lesen bin ich sprachlos.
Wie kann man ein Sportangebot für ausschließlich behinderte Menschen als inklusiv bezeichnen?
Zumal das Angebot ganz offensichtlich von Menschen ohne Behinderung zusammengestellt wurde.
Denn: Wer sagt, dass sich nicht auch behinderte Menschen im Leistungssport mit andern messen möchten? Die Paralympics sind dafür das beste Beispiel.
Inklusiver Sport bedeutet für mich:
Menschen mit und ohne Behinderung machen gemeinsam Sport –
auf Augenhöhe und mit Spaß!
Ein tolles Beispiel dafür ist SIT’N’SKATE in Hamburg.
SIT’N’SKATE, das sind Lisa und David Lebuser. Zwei coole Menschen mit äußerst kreativen Köpfen – und Rollstuhl-Skater aus Leidenschaft.
Lisa und David verwandeln Skate-Parks in Orte gelebter Inklusion.
Hier ist es egal, auf welchem Level man skatet und mit welchen Rollen man unterwegs ist.
Wichtig ist nur, voneinander zu lernen und gemeinsam Spaß zu haben.
Mit coolen Aktionen, stylischen Bildern und coolem Lifestyle wollen Lisa und David die Sicht auf Menschen mit Behinderung verbessern.
Sie wollen alte und meist negative Bilder von behinderten Menschen gegen positive Bilder tauschen.
Und sie wollen motivieren – motivieren umzudenken und mit ihnen zu rollen.
Damit wollen sie ihrer Vision einer inklusiven Gesellschaft näher kommen.
DAS ist Inklusions-Sport!